Urkundlich erstmals erwähnt wurde Lastau 981 in der Chronik Thietmars von Merseburg. Lastau ist ein kleiner Ort an der Grenze der Regierungsbezirke Leipzig und Chemnitz, das 300 Einwohner beherbergende Dorf liegt auf einer kleinen Anhöhe, umgeben von einer malerischen Kulisse von Wiesen und Wäldern.
Am Fuß des Ortes schlängelt sich gemächlich die Zwickauer Mulde, deren Wasserkraft früher durch die Papierfabrik, heute vom Fenster‑ und Türenwerk Karl Bachl zur Energiegewinnung genutzt wird. Unweit des Werkes führt eine Eisenbahnbrücke über die Mulde.
Rechter Hand erhebt sich eine bewaldete Anhöhe, auf der sich ursprünglich der Burgberg, ein Aussichtsturm und Lastauer Wahrzeichen, befand. Im 2. Weltkrieg wurde der Turm zerstört, die verbliebene Ruine verfiel im Lauf der Jahre, heute erinnern nur noch Reste von Steinen an diesen attraktiven Aussichtspunkt. ‑ Folgen wir dem Lauf der Zwickauer Mulde, erleben wir in Sermuth die Vereinigung dieser mit der Freiberger Mulde.
Unser Ort beherbergt seine Bewohner in etlichen Vier ‑ Seit ‑Höfen, die meist nicht mehr der landwirtschaftlichen Nutzung dienen. Entlang der zwei Dorfstraßen reihen sich gepflegte, sanierte, jedoch auch neue Einfamilienhäuser, von liebvoll angelegten Gärten umgeben.
Den Mittelpunkt des Dorfes und zugleich Blickfang bildet die St.‑Marien‑Kirche mit ihrem schlanken Kirchturm. Die Turmuhr informiert, was die Stunde geschlagen hat. Darüber hinaus erinnern die Kirchenglocken täglich an den Beginn und das Ende des Tagewerks. Das Innere der Kirche lässt den Schluss zu, dass dies ein wirkliches Schmuckstück und der Stolz der Kirchgänger von Lastau, Kralapp und Rüx ist. Die Mehrzahl der Einwohner von Lastau ist bereits Rentner bzw. Vorruheständler, die Einwohner im arbeitsfähigen Alter sind vorwiegend auswärts berufstätig. Das an der Mulde gelegene Fenster‑ und Türenwerk , hervorgegangen aus der ehemaligen Lastauer Papierfabrik, bietet inzwischen ca, 25 Angestellten Arbeit. Mut und Risikobereitschaft beweisen zahlreiche Lastauer Bürger, die in den vergangenen Jahren den Sprung in die Selbstständigkeit wagten. Zu den alteingesessenen Firmen Möbelwerkstätte, Elektrowerkstätte gesellten sich Gardinenservice, eine weitere Tischlerei, ein Motorrad‑Service, Schornsteinsanierung, Fuhrgeschäft, Friseur, Malergeschäft, ein Kaufinännischer Betriebs‑Service, Metall‑Bauschlosserei, ein Floristik‑Geschäft, eine ‑‑Gaststätte mit Pension.
In der Muldenaue befindet sich eine alteingesessene Gaststätte, die auch heute zum Verweilen einlädt. Wer Lust auf einen längeren Besuch unseres idyllisch gelegenen Ortes verspürt, kann unweit davon im Parkhotel Muldental (Hotel Garni Unterkunft finden. Die 1996 neu gegründete Gaststätte mit ländlichem Flair im Oberdorf, am Dorfausgang (Richtung Rochlitz), bietet Speise und Trank, jedoch auch Übernachtungsmöglichkeiten (Pension mit 12 Betten). Dieser Vier ‑ Seit Hof gewährt nicht nur eine wunderbare Aussicht, sondern könnte gleichzeitig Start und Ziel erholsamer Wanderungen sein.
Die Kleinsten von Lastau werden im Lastauer Kindergarten "Löwenzahn" (betrieben vom Diakonischen Werk Muldentalkreis e. V.) betreut, die schulpflichtigen Kinder besuchen Mittelschule oder Gymnasium in Colditz oder in Rochlitz.
Zusammengestellt:
24.07.2000 Sieglinde Naumann